Ein abendlicher Gast

Am 20. Juli, also vor 3 Tagen, machten wir, Ertes und ich, einen recht sonderbaren Fund, als wir wie so oft am Residenzschloss spazieren gingen: ein Mauersegler-Junges, das wohl zu früh aus seinem Nest geflogen ist.

Wie verzweifelt versuchte unser kleiner Freund, in die Luft zu kommen, schaffte es aber nicht, da er zum einen noch zu klein dafür war und zum anderen wie alle seiner Art nicht dafür geschaffen ist, am Boden zu sein.

Wir nahmen ihn also mit nach Hause und schon ein paar Stunden später gaben wir ihn in gute Hände. Bis dahin war es eine schöne Zeit und ich habe wohl mehr über diese wundervollen Geschöpfe gelernt als in all den Jahren zuvor.

An dieser Stelle danke ich nochmals allen, die sich an dieser kleinen Rettungsaktion beteiligten. :)

Wir sind gleichsam Zwerge, die auf den Schultern von Riesen sitzen, um mehr und Entfernteres als diese sehen zu können – freilich nicht dank eigener scharfer Sehkraft oder Körpergröße, sondern weil die Größe der Riesen uns zu Hilfe kommt und uns emporhebt. — Bernhard von Chartres

An einem Morgen …

Heute morgen, etwa gegen 7:00 Uhr, machte ich mich auf den Weg zur Arbeit. Ich war zwar etwas übermüdet, hatte ein klein wenig Kopfschmerzen, aber ansonsten schien der Morgen kein besonderer zu sein.

Bis mir kurz darauf etwas ins Auge fiel …

Auf der anderen Straßenseite lag ein toter Vogel, jedoch keine Taube wie gewöhnlich, sondern etwas anderes — etwas wesentlich größeres. Ich machte mich also auf den Weg um jene Kreatur aus der Nähe zu begutachen — es war ein toter Mäusebussard und eine tote Taube! (siehe Bild 1)

Ich umkreiste also die Geschöpfe und versuchte herauszufinden was geschehen war. Ich malte mir die unterschiedlichsten Jagdszenen aus, die mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit in einem sehr ungeschickten Unfall endeten. Der Gedanke an einen vom Dach gefallenen Vogel, brachte mich irgendwie zum schmunzeln.

Als ich jedoch noch näher heranging, erschrak ich beinahe zu Tode. Der Bussard sprang auf, machte einen kurzen Satz und blickte mich nahezu anklagend an. Der bis eben noch verunglückte Vogel war wohl auf! (siehe Bild 2)

Jedoch hatte ich den Eindruck dass der Vogel verletzt sei, was mich dazu bewegte den Vorfall auf dem Weg zur Arbeit bei der Polizei zu melden.

Jene Beamten versicherten mir jedoch gerade eben, nach kurzer telefonischer Rückfrage, dass es sich nur um eine Taube gehandelt habe, und nicht um einen Bussard. :)

Diese Nachricht finde ich sehr erfreulich, da es nun sehr wahrscheinlich ist dass diese wundervolle Kreatur noch am Leben ist — zumindest hoffe ich das von Herzen!

Edit: Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Tier um einen Sperber handelte.