Da ich noch ganz sprachlos bin, habe ich beschlossen, den Orginalbeitrag der Künstlerin zu übernehmen– denn treffender hätte man den gestrigen Abend vermutlich nicht in Worte kleiden können. An dieser Stelle: Danke AnasthaZia und danke an an alle, die zu diesem besonderen Abend beigetragen haben!

(Quelle: kwick.de)

Es ist ein gemütlicher Abend mit Feuerzangenbowle und Snacks. M, ein guter Freund von mir, wessen Mitbewohnerin die Idee hatte, einen Feuerangenbowleset an diesem Abend einzuweihen, macht einen großartigen Vorschlag. Ich könne mir doch die Wand, die ich für seine Mitbewohner und ihn gestalten sollte, anschauen. Besser noch: ich könne sogar zugleich mit meiner Arbeit beginnen. Geplant war diese Aktion schon vor einigen Monaten; sogar die Stifte haben wir alle schon geholt. Doch der richtige Zeitpunkt hat sich bis jetzt noch nicht ergeben. Bis jetzt? Ich starre die Wand an. Unschuldiges, leeres Weiß. Ich weiß nicht, ob es ein Kreativitätsrausch ist, in den ich in diesem Augenblick gerate oder ist es doch die Feuerzangenbowle? Ich schnappe mir einen Bleistift. M zeigt mir, wo der Spiegel hinkommt. Soll eine Art Portal sein. Ich hab ihm Bilder von William Blake gezeigt, noch ganz am Anfang, als die Idee, diese Wand zu gestalten, einen Weg in unser Gespräch gefunden hat. Er mochte sie wirklich. Also wollte ich etwas erschaffen, was emotional zumindest eine ähnliche Wirkung hat. Ich fühle mich wie ein Visionär mit einem Bleistift in der Hand. Zeichne die ersten Linien auf. Wenige Minuten vergehen, bis die erste Skizze fertig ist. Engelswesen. Seltsame Kreaturen, die meiner Fantasie entsprungen sind. Brücken. Kometenhafte Erscheinungen. Eine feurige Sonne.

Ich rufe M und frage ihn, ob ich es so zeichnen soll. Er scheint zufrieden zu sein. Nun nehme ich Kohlestifte – es sind fast vier Stück, die an dieser Wand ihr Ende finden. Nach einigen Stunden ist das Bild schwarz auf weiß. M’s Gäste schauen mir fasziniert zu. Wundern sich ein wenig. Sind begeistert. Ich nehme sie kaum wahr, bin völlig vertieft in meine Kunst. Meine Hände sind pechschwarz, meine Arme und das Gesicht sind voller shwarzer Staubpartikel.

Nachdem zumindest meine Finger sauber sind, bearbeite ich das Bild mit Farbkreide. Etwas gelb, etwas rot, hier und da blau. Noch ein Paar Stunden vergehen. Weitere faszinierte Gäste und die Gastgeber scheinen auch angetan. Um fast 5 morgens sage ich dann, dass es vollbracht sei. Ich betrachte es. Wunder mich über mich selbst. M ist richtig begeistert. Die Anderen auch.

Ich verspüre einen Hauch von Müdigkeit …